Über Hotel Arsenaal Delft

Die städtische Zimmerwerft, ein Ort für alleinstehende Frauen und eine große Brauerei … In der ersten Hälfte des vorigen Jahrtausends entwickelte sich bereits vieles auf der südlichen Seite der Halbinsel. Dennoch wird erst bedeutende  Geschichte geschrieben, als 1601 auf dem südlichen Punkt ein mächtiges Gebäude entsteht, im Auftrag von den Staaten von Holland und West-Friesland. Dieses Gebäude gibt dem Hotel heute seinen Namen. Das „Arsenaal“ beherbergte Anfang 1600 viele Kanonen, Feuerwaffen, Kugeln und andere Waffenausrüstung. Durch die Jahre wächst das Arsenaal mehrmals aus seinen Fugen und werden unter anderem ein Wachhaus (1660) und ein Armamentarium (Rüstungskammern) mit Magazinen (1692) angebaut. Die letzte große Erweiterung erfolgte 1802, damals wurde das Ost-Indische Lagerhaus zu dem Komplex gefügt. 1897 wurde beschlossen die Artillerie- und Waffen Einrichtungen von Delft zu einem Terrain bei der Hembrücke in Amsterdam zu verlegen. Damit verlor das Arsenaal gegen 1900 seine jahrhundertelange Kernfunktion.

Wir schreiben den 1. Oktober 1601 als 12 Delfter Kaufleute und Händler ein Schiff chartern und dieses ausrüsten für eine Handelsexpedition nach Asien. Der Seemann Adriaen Corneliszoon Haai aus Delfshaven verchartert sein Schiff De Haai für eine Reise in den fernen Osten. Unter dem Druck vom Staaten General schließen sich alle Holländischen und Zeeländischen Unternehmen zusammen zur Vereinten Ost-Indischen Kompanie (VOC). Das Schiff De Haai wird umgetauft in Eintracht und die Geburtsstunde von Delft als VOC Stadt wird ein Fakt. Gegenüber dem Büro, Wohnhaus und Lagerhaus von der Kammer Delft (das Ost-Indische Haus), kauft die VOC 1649 ein großes Lagerhaus. In diesem Ost-Indischen Lagerhaus werden Güter wie Gewürze, Baumwolle, Kaffee, Tee und chinesisches Porzellan gelagert, weiterverschifft und verkauft. Das Imitieren von Porzellan führt schließlich zur Herstellung des weltberühmten Porzellans Delft Blau. Nachdem der VOC aufgelöst wird, wird das Ost-Indische Lagerhaus 1802 im Arsenaal integriert.

Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg bekam das Arsenaal eine neue Bestimmung als Gefängnis für „falsche Niederländer“. Es war eines von 130 Internierungseinrichtungen in den Niederlanden mit dem Beinamen „Zuchthaus“. Im Armamentarium saßen hauptsächlich weibliche Gefangene ein. 1948 schloß schließlich auch dieses ehemalige Internierungslager und bekam der Komplex erneut eine andere Bestimmung. Das Kriegsministerium richtete eine Studiensammlung mit militärischen Gegenständen ein.

Die Sammlung militärischer Gegenstände weckte das Interesse des Armeemuseum, welches das Gebäude 1959 in Nutzung und Verwaltung bekommt. Pläne für eine große Restaurierung und Umbauten wurden gemacht. Die Ambitionen des Armeemuseums waren um alle Kollektionen und Sammlungen im Arsenaal auszustellen. 1989 wurde das Ziel erreicht und eröffnete das Armeemuseum in Delft. 2005 erfolgte die letzte auffällige Veränderung an dem Gebäude: ein neues Eingangsgebäude wurde realisiert. In den folgenden Jahren entstanden Pläne, um das Nationale Militär Museum in einer neuen Lokalität unterzubringen. Diese wurde auf der ehemaligen Luftfahrtbasis Soesterberg gefunden. Am 1. Januar 2013 schloß das Museum in Delft und begann für den Komplex eine neue Zukunft!